Geschichte der Schule
Die Geschichte der Alten Nikolaischule
1395 | Durch Erlass des Papstes Bonifatius IX. vom 11. März Bevollmächtigung von Bürgermeister und Ratsherren der Stadt Leipzig zur Errichtung einer Stadtschule auf dem Nikolaikirchhof oder in dessen Umgebung. |
1490 | Aktenkundige Erwähnung einer Privatschule unter dem Namen Schola Nikolaitana. |
1510 | Erneuter Ratsbeschluss vom 26. September zur Errichtung der Schule. |
1512 | Fertigstellung des Gebäudes einschließlich Ausstattung im Herbst. |
1530 | Erneuerung des Schulhauses auf Grund steigender Schülerzahl. |
1539 | Evangelische Lehre in Leipzig eingeführt; damit verbunden Reformation der Nikolaischule. |
1597 | Erweiterungsbau der Nikolaischule (Einschluss eines Predigerhauses und der Küsterwohnung) |
1631 | Reformierung der Schule |
1638/39 | Zeitweilige Schließung wegen Pest (Dreißigjähriger Krieg) |
1658 - 1661 | Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) Schüler |
1665 - 1670 | Christian Thomasius (1655-1718) Schüler |
1670 - 1676 | Jakob Thomasius Rektor |
1673 | Bauliche Verbesserung des Schulgebäudes |
1758 - 1774 | Johann Jakob Reiske Rektor |
1779/80 | Johann Gottfried Seume (1763-1810) Schüler |
1781 | Gründung einer eigenen Schulbibliothek |
1827 | Vergrößerung der Schule durch innere Verbindung mit Eckhaus; Errichtung eines Redesaales im zweiten Obergeschoss (Aula) |
1859 | Wiederherstellung des Stadtwappens über dem Hauptportal unter Rektor Nobbe |
1872 | Übersiedelung in das neue Schulgebäude in der Königstraße am 15. April |
1873 - 1945 | Multikommunale Nutzung und Vermietung des alten Schulhauses |
1882 - 1890 | Karl Liebknecht (1871-1919) Schüler |
1943 | Zerstörung des Schulgebäudes Königstraße in der Bombennacht vom 3. zum 4. Dezember |
1947 | Zusammenfassung der Nikolaischüler im Schulgebäude Heinrichstraße |
1958 | Letztmalig Abitur in der Nikolaischule Heinrichstraße |
1958 - 1994 | Nikolaischule als POS bzw. Mittelschule geführt. |
Die Geschichte der Neuen Nikolaischule
1912 | Am 20. Mai erfolgt die Beschlussfassung zum Bau einer Schule in Stötteritz; vorgesehen sind ca. 6300 qm Fläche sowie 40 bis 45 Klassenräume. |
1913 | Am 03. Dezember erfolgt der Beschluss des Baus der XVII. Bürgerschule. Die voraussichtlichen Kosten werden mit etwa 400 000 Mark angegeben. Laut Konzeption waren so z. B. im Untergeschoss eine Haushaltungsschule nebst Kleiderablage, ein Geschirr- und Geräteraum, eine Speisekammer, Waschküche, ein Lehrerinnenzimmer, ferner ein Brausebad mit Ankleideraum, ein Raum für den Knabenhort, ein Materialienraum mit Lehrerzimmer und ein Geräteraum an der Turnhalle vorgesehen. |
1914 | Vorliegen der Bauzeichnung mit der endgültigen Fassadengestaltung. |
1916 | Ab Ostern Aufnahme des Schulbetriebs; die Klassenräume hatten noch Gasbeleuchtung, die Turnhalle, Direktoren-, Lehrer-, sowie Arzt- und Wartezimmer waren elektrisch beleuchtet, ebenso der Näh- und Zeichensaal. Jungen und Mädchen wurden damals üblicherweise in getrennten Klassenzimmern unterrichtet. Die Einschulung erfolgte in der 8. Klasse, in der 1. Klasse wurde man aus der Schule entlassen. |
1918 | Aus der Kopie eines Dokumentes ist ersichtlich, dass zu diesem Zeitpunkt das Schulgeld 20 Mark pro Jahr betrug, zu zahlen in vierteljährlichen Raten à 5 Mark. |
1919 | Vermutliche Umbenennung der XVII. Bürgerschule in 28. Volksschule |
1926 | Die bis dahin gastweise in der 28. Bürgerschule untergebrachten 12 Mädchenschulklassen können nicht mehr als Zweiganstalt der II. höheren Mädchenschule angesehen werden und bilden ab Ostern einen selbständigen Schulorganismus unter der Bezeichnung V. höhere Mädchenschule, die jedoch zunächst noch im Gebäude verbleibt, später eine eigene Schule im Osten der Stadt erhält. |
1927 | Nach baulichen Veränderungen war das Gebäude nunmehr seit Ostern vollständig elektrisch beleuchtet. Seit dem 01.12. befinden sich Klassen der Richard-Wagner-Schule (RIWA) gastweise im Schulgebäude. |
1928 | Entsprechend dem Bäderbauprogramm ist für alle Schulen der Einbau von Bädern vorgesehen. |
1931 | Es erfolgten weitere bauliche Veränderungen, u.a. auch die Ausrüstung der Turnhalle mit einer Sprossenwand. Aus einem Schreiben vom 25.02.1931 geht hervor, dass Elternschaft und Elternrat der 28. Volksschule die für Ostern geplanten Veränderungen (?) mit Erstaunen zur Kenntnis genommen haben. Es wird scharfer Protest gegen die vorn Schulamt geplanten Schritte laut: "Obwohl unstreitig seinerzeit die RIWA nur als Gast in das Schulgebäude der 28. Volksschule aufgenommen worden ist ... soll nunmehr der Schulbezirk der 28. Volksschule verändert und unseren Kindern ein längerer Schulweg zugemutet werden, letztlich um der RIWA Raum zu verschaffen. Es sollen 3 Spezialräume für die RIWA eingerichtet werden, während die berechtigten Ansprüche der 28. Volksschule auf Einrichtung solcher Räume nicht berücksichtigt wurden." Ein weiterer strittiger Punkt war die Nutzung der Toiletten: Während die RIWA bei einem Bestand von nur 439 Mädchen die Hälfte der verfügbaren Toiletten zugesprochen bekommt, wird der 28. Volksschule mit 393 Knaben und 412 Mädchen lediglich die Knabenabordseite zugemutet. Dadurch würde die Verkümmerung der 28. Volksschule herbeigeführt und ... deren Verdrängung erzielt. Es folgt der Entschluss, die RIWA solle eine Filiale in der 30. Volksschule bilden. |
1943 | Aufgrund häufigen Fliegeralarms gibt es oft Schulausfall; im Winter 1943/44 herrscht zudem zeitweise Kohleknappheit, so dass nur einzelne Zimmer der Schule beheizt werden und der Unterricht in Schichten bis zum Dunkelwerden durchgeführt wird. Zum Teil wurde auch in andere Schulen ausgewichen, was mit entsprechend längeren Wegen für Lehrer und Schüler verbunden war. Am 04.12.1943 erfolgte der erste Luftangriff auf Leipzig. In dessen Ergebnis wurde das Gebäude beschädigt, einzelne Räume brannten aus, die Turnhalle an der Schönbachstraße wurde stark beschädigt. Zu diesem Zeitpunkt wurden Luftschutzwachen durch Schüler der 28. Volksschule gestellt, die ihrerseits mit Sicherheit trotz Einsatzes einfachster Mittel größeren Schaden vom Gebäude abgewendet haben. |
1944 | Aus Schilderungen eines ehemaligen Schülers geht hervor, dass zu diesem Zeitpunkt eine Pausenversorgung der Schüler mit Trinkmilch erfolgte. |
1945 | Nach Kriegsende erfolgte wahrscheinlich die Umbenennung der Schule in 30. Grundschule. Aus einem Schreiben an das Schul- und Bildungsamt ist ersichtlich, dass die noch immer als Mädchenschule ausgewiesene Richard-Wagner-Schule in das Gebäude der Gaudigschule (Döllnitzer Straße) umgezogen ist, da die bisherigen Räume zerstört waren. Am 18. September 1945 befinden sich nach der teilweisen Umbenennung von Schulen (24 Gebäude wurden zerstört, 12 weitere schwer beschädigt) die 28. Volksschule sowie die 30. Volksschule in dem Gebäude. |
1946 | In einem Schreiben vom 11.11.1946 finden sich Hinweise auf eine 27. sowie 28. Grundschule mit identischer Postanschrift als im Gebäude untergebracht. |
1947 | Zum 01.01.1947 befanden sich an der 27. Grundschule 21 Klassen mit 753 Schülern, an der 28. Grundschule 20 Klassen mit 689 Schülern. Per 01.06.1947 war vorgesehen, je eine Grundschule mit einer Oberschule als Einheit aufzubauen. |
1951 | Anlässlich einer Schulbegehung am 25. August 1951 sind folgende Angaben bekannt: Gesamtschülerzahl: 1620 Klassenräume: 39 Klassen: 42 Nebenräume: 12 |
1959 | Die 28. und die 30. Oberschule werden mit Beginn des neuen Schuljahres zu einer Schule vereinigt. Die Weiterführung erfolgt unter der Bezeichnung 28. Oberschule. |
1974 | Es erfolgt die Teilung der Schule in die 28. bzw. 128. Oberschule. |
1978 | Namensgebung für die 128. Oberschule am 31.03.1978: "Egon Erwin Kisch" und für die 28. Oberschule "Nikolai Ostrowski". |
1990 | Erneute Zusammenlegung beider Schulen |
1992 | Mit Schuljahresbeginn Änderung der Schulart mit der vorübergehenden Bezeichnung "Gymnasium Schönbachstraße". Das Gebäude wird vom Landesamt für Denkmalpflege in die Denkmalliste der Stadt Leipzig aufgenommen. Beginn der Außensanierung des Gebäudes. |
1995 | Namensänderung: Gymnasium Neue Nikolaischule Leipzig |
2003 | Einweihung der neuen Mehrzweckhalle |
2011 | 01.01. - Fusion der beiden Vereine „Nikolaitaner-Verein e. V. Leipzig“ und „Förderverein des Nikolai-Gymnasiums Leipzig e. V.“ zum "Nikolaitanerverein Leipzig – Förderverein des Nikolaigymnasiums Leipzig e. V." |
2012 | 500-jähriges Jubiläum der Nikolaischule |
2014 | Umfangreiche Maßnahmen zum Brandschutz |
2017 | Am 18.10.17 Umbenennung der Mehrzweckhalle in Dr. Eginhart-Lehmann-Halle |